Lohnt sich Sparen überhaupt noch? Eine Analyse von André Leyens |
In
meiner täglichen Praxis häufen sich in den letzten Monaten Aussagen wie:
"Ach, es lohnt sich doch gar nicht mehr
zu sparen. Es gibt ja keine Zinsen mehr... Haue ich das Geld doch lieber auf
den Kopf... Und überhaupt, ich lebe doch heute und wer weiß schon, was später
ist. Vielleicht erlebe ich das ja gar nicht mehr!"
Dem
kann man nicht viel hinzufügen beziehungsweise entgegen setzen. Natürlich weiß
keiner, wie lange er lebt. Vielleicht ist tatsächlich morgen alles zu Ende ...
Aber was ist, wenn nicht? Die Antwort auf diese Frage überlasse ich an dieser
Stelle dem geneigten Leser und der geneigten Leserin.
Ich
denke, es herrscht ebenfalls allgemeiner Konsens, dass es unklug und
kurzfristig gedacht wäre, alles Geld auszugeben und nichts mehr davon beiseite
zu legen.
Kommen
wir demnach zurück zum Sparen und zu der Frage, ob es sich noch lohnt.
Schauen
wir dazu zunächst mal nach der Bedeutung des Wortes Sparen.
Im Duden steht dazu:
Sparen:
1.
Geld nicht ausgeben, sondern für einen bestimmten Zweck zurücklegen, auf ein
Konto einzahlen
2.
Sparsam, haushälterisch sein; bestrebt sein, von etwas möglichst wenig zu
verbrauchen
3. Nicht
verwenden, nicht gebrauchen, nicht aufwenden, nicht ausgeben
Auffallend
ist, dass in der Definition nichts von Zinsen steht, die der Sparer für das
Zurücklegen bzw. nicht Ausgeben seines Geldes erhalten soll. Und wenn Sie an
Omas berühmten Sparstrumpf denken, schwant Ihnen wahrscheinlich schon, dass es
wohl nicht immer Zinsen fürs Ersparte gegeben hat.
Es
scheint also, dass sich der Zins irgendwann als "Belohnung" für den
Sparer herauskristallisiert hat. Erste Spuren gab es dazu allerdings schon rund
3.000 vor Christus. Von den damals 20% auf kurzfristige Anlagen ist jetzt, 5000
Jahre später, nicht mehr viel übrig. Der Zins ist quasi abgeschafft!
Sind
wir als Sparer demnach einfach verwöhnt?
Vielleicht.
Vielleicht ist es aber lediglich an der Zeit, umzudenken, wenn der Anleger noch
einen Gewinn auf sein Erspartes erzielen möchte.
Denn:
es gibt Alternativen!
Daraus
resultiert zwangläufig eine weitere Frage. Sind die Sparer überhaupt
qualifiziert für Rendite und Gewinn?
Also:
haben SIE, liebe Leser, liebe Leserinnen sich für Rendite QUALIFIZIERT?
Bevor
Sie jetzt schnell und "vollmundig" mit "JA, natürlich! Nur her
damit" antworten, will ich der Bedeutung der Frage noch etwas mehr auf den
Grund gehen.
Vereinfacht
gesprochen lässt sich Sparen bzw. Kapital- oder Vermögensaufbau mit der
folgenden einfachen Formel darstellen:
Kapital = Geld * Zeit
Da
die Menge des eingesetzten Geldes nur von jedem von Ihnen persönlich und individuell festgelegt werden kann, bleibt in
dieser Formel nur eine Variabel übrig: die ZEIT.
Also
kann ich meine Frage von weiter oben umformulieren:
Bringen
Sie ausreichend Zeit, noch besser gesagt, ausreichend Geduld mit, einen
Kapitalaufbau zu betreiben, der diesen Namen auch tatsächlich verdient?
Denn
letztendlich ist der Faktor Zeit das Geheimnis, um nicht nur Rendite zu
erzielen, sondern auch die vermeintlichen Risiken einer höheren Gewinn
versprechenden Geldanlage (fast) gänzlich auszuschalten.
Es
sei an dieser Stelle erwähnt, dass es hier keineswegs darum geht, Geld
spekulativ anzulegen, was letztendlich dem Gang ins Kasino oder dem Kauf eines
Lottoscheins gleich käme. Doch ohne ein gewisses, kalkuliertes Risiko geht es
auch nicht.
Aber
was ist Risiko?
Bei
einem Zins rund um 0,0% und einer Inflation von 1,xx% pro Jahr, ist das Risiko,
Geld zu verlieren, quasi schon verbrieft: die Kaufkraft nimmt nämlich so jedes
Jahr ab. Bildhaft gesprochen: der Geldbetrag, für den Sie heute einen VW Golf
kaufen können, reicht dann in 10-15 Jahren kaum noch für einen VW UP oder einem
vergleichbaren Fahrzeug.... Und wenn Sie den Zeitraum auf 25-30 oder noch mehr
Jahren ausdehnen (dem Zeitpunkt Ihres Renteneintritts vielleicht)?....
Deshalb
darf an dieser Stelle gesagt werden:
Das
größte Risiko ist heute, kein Risiko einzugehen!
Natürlich
war es in Zeiten, als es für Staatsanleihen, Bundesschätze oder andere
konservative Anlageformen noch Zinsen von 4-6% pro Jahr SICHER gabt, kaum
nötig, ein höheres Risiko einzugehen, um beispielsweise eine Rendite von 8%
oder mehr mit einem Aktienfonds einzugehen.
Doch
darf der Anleger heute immer noch die Augen vor dieser Anlageform verschließen?
Ich meine, nein!
Schauen
Sie sich zunächst in Ruhe das Video für erste weitere Erläuterungen an:
Klicken Sie hier: Geldanlage neu definieren! |
Zwei
wesentliche Informationen aus dem Video erscheinen mir wert zu sein, hier
nochmals hervorgehoben zu werden:
1.
Der Einfluss der Spardauer auf die Minimierung des Verlustrisikos.
Wenn
bei einer Spardauer von 1 Jahr, die Chance bei 2 zu 3 liegt (um beim Bild des
Kasinos zu bleiben, heißt das: wenn Sie 3 Mal auf rot setzen, kommt zwei Mal
rot und einmal schwarz!).
Bei
einer Spardauer von 20 Jahren liegt das historische Verlustrisiko bei 0,0%.
Anders ausgedrückt: Sie gewinnen IMMER! Ihre Rendite ist IMMER positiv,
lediglich in unterschiedlicher Höhe
2.
Tatsächlich tragen Sie selbst tagtäglich zum Gewinn von Aktiengesellschaften
bei, ohne allerdings von diesen zu profitieren.
Zahnpasta,
Deo, Duschgel, Seife, Rasierschaum, usw... Ehe Sie sich morgens zum Frühstück
an Ihren Küchentisch niedergelassen haben, ist dies bereits zigfach
geschehen... und es geht dann mit dem Kaffee oder Tee weiter,... dem Sprit in
Ihrem Fahrzeug, das natürlich auch von einer Aktiengesellschaft stammt,...
Sie
werden zugeben, dass dies letztendlich dann nichts mehr mit einer spekulativen
Anlageform zu tun hat. Oder haben Sie während der Finanzkrise nicht mehr
geduscht? Weil ja Finanzkrise ist :-)
Wenn
Sie nun zu dem Schluss gekommen sind, dass:
1.
Sie Zeit für Ihren Vermögensaufbau mitbringen
2.
Sie demzufolge ein kalkuliertes Risiko eingehen können und wollen
3.
Sie Geld zum Sparen übrig haben (also jederzeit ausreichend Mittel für den
berühmten kaputten Kühlschrank zur Verfügung stehen)
dann
sollten Sie sich noch den folgenden Text zur optimalen Vorgehensweise lesen, in
dem der so genannte Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt) erklärt
wird:
Und
wenn Sie bis hierhin "durchgehalten" haben und jetzt noch erfahren
wollen, inwieweit Sie nun selbst zum Aktienfondssparer werden können und
sollten, dann schreiben Sie mir einfach eine Mail mit dem Betreff "Sparen
lohnt - Blog" an andre.leyens@leyens.de